Wasserschweine im Zoo Hagenbeck am 29. Februar 2020.
Wasserschweine kommen aus Südamerika. Dort werden sie von den Guarani-Indianern auch „Capybara“ – „Herr des Grases“ – genannt, wobei „Herr des Wassers“ eigentlich noch besser passen würde. Um sich im Wasser schneller fortbewegen zu können, haben sie Schwimmhäute zwischen den Zehen, und um im Wasser nicht sofort entdeckt zu werden, haben sie – wie Krokodile – Nasenlöcher, Augen und Ohren sehr weit oben am Körper, sodass beim Schwimmen das meiste unter Wasser bleiben kann.
Wasserschweine sind die größten Nagetiere der Welt. Sie sind eng mit den uns bekannten Meerschweinchen verwandt. Bei den Yanomami-Indianern (Rüdiger Nehberg lebte dort) gibt es einen ganz besonderen Mythos. Die Yanomami glauben, dass gleichzeitig zu jedem Menschenkind eine Art Zwilling in Form eines Wasserschweins geboren wird. Beide teilen sich ihre Lebenskraft. Stirbt das Tier, stirbt auch der Mensch – und umgekehrt.
In vielen Regionen Südamerikas wird von den Gläubigen behauptet, dass Wasserschweine „Fische“ seien. So können die Menschen in der Fastenzeit Fleisch essen, ohne Gott zu erzürnen.
Wie ich heute erfahren habe, sind die beiden Jungtiere am 5. Februar 2020 geboren. Zum Zeitpunkt der Aufnahme waren sie also gerade mal dreieinhalb Wochen alt.